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Gelenkschmerzen

Der Oberbegriff „Bewegungsapparat“ umfasst alles, was der Mensch zur Bewegung braucht, also Muskeln, Gelenke, Knochen, Sehnen und Bänder. Schmerzen, die ihren Ursprung im Bewegungsapparat haben, werden Muskel-Skelett-Schmerzen genannt.

Im Gegensatz zu Belastungsschmerzen, die bei körperlicher Anstrengung auftreten, bremsen Bewegungsschmerzen uns bei normalen, alltäglichen Bewegungen aus. Häufig sind die Gelenke betroffen: Fast jeder Zweite mit Mitte 40 klagt über Gelenkschmerzen – und bei vielen 30-Jährigen lassen sich erste Gelenkveränderungen durch Verschleiß feststellen. Auch akute Gelenkentzündungen (Arthritis), Verletzungen und Stoffwechselstörungen (z. B. Gicht durch zu hohe Harnsäurewerte) sind für Gelenkschmerzen verantwortlich.

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Knapp 400 verschiedene Krankheiten können Gelenkschmerzen verursachen.

Wie entstehen Gelenkschmerzen und was sind ihre Ursachen?

In der Medizin sind fast 400 verschiedene Erkrankungen bekannt, die mit Gelenkschmerzen einhergehen. Daher ist die Suche nach den Ursachen eine große Herausforderung. Umso wichtiger ist es, diesen Schmerz mit seinen vielen Gesichtern genau zu beschreiben und nach einheitlichen diagnostischen Kriterien einzuordnen. Drei wichtige Fragen – nach Verlauf, Schmerzrhythmus und Entzündungszeichen – helfen Medizinern bei der Diagnose.

Akute oder chronische Gelenkschmerzen?

Akute Gelenkschmerzen treten meist schnell und heftig auf, während sich chronische Gelenkschmerzen langsam über Wochen und Monate entwickeln. Sind die Schmerzen dauerhaft und chronisch fortschreitend, sprechen Mediziner von chronisch-progressiv; Wenn der Schmerz nur akut und intermittierend ist, wird er als akut remittierend bezeichnet. Wenn ein Gelenk plötzlich ohne äußere Verletzung schmerzt, muss abgeklärt werden, ob eine akute Arthritis (plötzliche Gelenkentzündung) vorliegt. Akute Arthritis kann das erste Anzeichen für eine Reihe von rheumatoid-entzündlichen Gelenkerkrankungen sein. Nur eine genaue Diagnose führt zu einer erfolgreichen Therapie.

Wann treten Gelenkschmerzen auf?

Der Anlaufschmerz setzt zu Beginn einer Bewegung ein. Es ist typisch für Gelenkveränderungen, die durch Degeneration verursacht werden. Nacht- oder Ruheschmerzen treten auf, wenn das Gelenk "ruht", und belasten die Patienten oft nachts. Ruheschmerzen können viele Ursachen haben. Sie ist oft die Folge entzündlicher Erkrankungen der Gelenke. Aber es raubt uns auch den Schlaf nach überlasteten Gelenken. Belastungsschmerzen hingegen können nur durch Belastung des Gelenks ausgelöst werden – unter anderem bei Verletzungen (traumatische Läsionen) oder entzündlichen oder degenerativen Veränderungen.

Ist das Gelenk entzündet?

Im Gegensatz zur Arthritis (Gelenkentzündung) zeigt die reine Arthralgie (Gelenkschmerz) keine klassischen Entzündungszeichen wie Rötung, Erwärmung und Schwellung. Gelenkschmerzen treten meist im Rahmen von Arthrosen oder Verletzungen auf, aber auch als Vorbote von Infektionskrankheiten wie der Grippe. Rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung (und wird oft von Arthralgie begleitet). Bei der rheumatoiden Arthritis führt eine Fehlfunktion des Immunsystems zu einer chronischen Entzündung, die in Schüben auftritt und meist zum Gelenkabbau führt. Typische Beschwerden: Morgensteifigkeit der Finger- und Handgelenke, Schmerzen und Schwellungen.

Das Knie - Spitzenreiter in Sachen Gelenkverschleiß

Verschleiß ist die Hauptursache für Schmerzen in den Gelenken. Einseitige, gleichförmige Bewegungen oder ständige Überlastung, sei es im Beruf oder in Hobby und Freizeit, können zu einer Rückbildung der Knorpelschicht im Gelenk führen. Kommt es zu einem schmerzhaften Knirschen im Gelenk, sprechen Mediziner von Arthrose. Am häufigsten ist das Knie betroffen. Damit ist es Spitzenreiter bei Gelenkschmerzen, gefolgt von Hüft- und Fußarthrose. Im Rücken machen die kleinen Wirbelgelenke oft Probleme, aber die häufigste Ursache für Rücken-, Kreuz- und Nackenschmerzen ist Muskelsteifheit.

Was hilft bei Gelenkschmerzen

Eltern, Freizeitsportler und natürlich auch die Profis wissen, wie wichtig und entscheidend Kälte als Erste-Hilfe-Maßnahme bei vielen Verletzungen ist. Ob ein eingeklemmter Daumen in einer Tür, der auf einen Fuß gefallene Hammer oder die Wunden nach einem Zweikampf auf dem Fußballplatz – bei Verletzungen entscheidet oft die richtige Sofortbehandlung über das Ausmaß der Schmerzen und die Dauer der Verletzung. Kältetherapie hat eine lokale analgetische Wirkung. Es verringert nicht die Schwellung und ist keine entzündungshemmende Therapie. Die Drainage wird durch Kompression verbessert.

Eselsbrücke für PECH-Vögel

Die PECH-Formel für die Erstversorgung von Sportverletzungen nach Prof. Böhmer ist so einprägsam, dass alle sie im Ernstfall ohne viel Nachdenken genau in der richtigen Reihenfolge einleiten können. Sie besteht aus den folgenden Schritten:

P = Pause
E = Eis
C = Compression (Druck)
H = Hochlagern

Pause: Viele Verletzungen sind so schmerzhaft, dass an ein Weitermachen gar nicht zu denken ist. Aber auch bei leichteren Beschwerden sollten Sie das Training sofort unterbrechen, denn jede verlorene Minute kann sich in Form einer längeren Heilungszeit rächen.

Eis: Man kann den ersten Schmerz mit Eispackungen oder Kühlsprays lindern. Notfalls tut es auch ein kalter Umschlag. Durch starke Kühlung verengen sich nicht nur die Gefäße, was Schwellungen und Blutergüssen entgegenwirkt, sondern es werden auch die Schmerzrezeptoren der Haut blockiert und die schmerzauslösenden Impulse herabgesetzt. Deshalb: Verletzungen im Bereich von Knöchel oder Knie 15 bis 20 Minuten lang kühlen.

Compression (Druck): Um das Anschwellen so weit wie möglich zu verhindern, sieht die PECH-Regel als nächstes das Anlegen eines Kompressionsverbandes vor. Der Druckverband ist besonders wichtig bei Ergüssen an den Gelenken, nach Zerrungen und Prellungen.

Hochlagern: Das Hochlagern der verletzten Körperteile kann helfen, Schwellungen und Einblutungen ins Gewebe zu verhindern oder zumindest einzudämmen. Am effektivsten ist eine Lagerung der verletzten Körperteile über Herzhöhe, da so der Rückfluss des Blutes optimal gefördert und die Blutzufuhr gedrosselt wird.

Achtung: Nicht immer wird das Ausmaß einer Verletzung sofort erkannt. Wenden Sie sich nach der Erstversorgung an eine ärztliche Praxis oder gehen Sie ins Krankenhaus, um die Schwere der Verletzung festzustellen und entsprechend behandeln zu lassen. 

Chronische Sportverletzungen

Chronische Sportverletzungen entstehen häufig durch unzureichend ausgeheilte akute Verletzungen oder anhaltende Fehl- oder Überbelastungen des Bewegungsapparates, z.B.: aufgrund von übermäßigem Training oder falscher Technik. Kann der Körper die übermäßige Belastung nicht mehr kompensieren, kommt es durch die gelenknahen Weichteile (z. B. Schleimbeutel, Sehnen, Sehnenscheiden, Bänder und Gelenkkapseln) immer wieder zu kleineren Verletzungen und Entzündungsreaktionen. Als Folge treten schmerzhafte Reizungen auf. Typische Beispiele sind Tennisarm oder Golferellenbogen – zwei ähnliche Schmerzsyndrome, unter denen nicht nur Tennisspieler und Golfer leiden. Eine Ellbogensehnenentzündung kann auch durch Überanstrengung oder regelmäßige Bewegungen im Haushalt oder bei der Arbeit entstehen.

Gelenkschmerzen behandeln

Ob Tennisarm, Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeutelentzündung oder Knieschmerzen durch Überbelastung oder Knorpelschäden – eine Kombination aus Kälte von außen und entzündungshemmend von innen ist eine gute Therapieoption bei akuten und chronischen Verletzungen und Gelenkschmerzen.

Nach erfolgter Erstversorgung nach dem PECH-Prinzip können akute Gelenkschmerzen mit einem kühlenden Schmerzgel weiterbehandelt werden. Verwenden Sie am besten ein Gel, das einen entzündungshemmenden Wirkstoff enthält.

Häufige Fragen

Was hilft bei Gelenkschmerzen?

Bei schmerzenden Gelenken nach akuten Verletzungen oder Entzündungen könnte eine Kältetherapie die beste Wahl sein, kombiniert mit einem schmerzstillenden und entzündungshemmenden Schmerzgel. Bei chronischen oder wiederkehrenden Gelenkschmerzen sollten Sie zum Arzt gehen und die Ursache abklären.

Welche Hausmittel helfen bei Gelenkschmerzen?

Bei akuten Gelenkschmerzen, etwa nach einer Verletzung, ist eine Kältetherapie in Kombination mit einem Kompressionsverband und einer Hochlagerung am hilfreichsten. Andere Formen von Gelenkschmerzen erfordern eher Wärmebehandlungen. Bitte suchen Sie bei chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen in den Gelenken ärztlichen Rat auf.